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2010 Nepal

Der Tag der Kuh

Der heutige Tag des Tihar steht ganz im Zeichen der Kühe und Laxmi, der Göttin des Wohlstandes. Aber nicht nur Kühe werden bemalt und geschmückt, auch Pferde und Büffel haben wir gesehen.
An unserem Tagesablauf hat sich allerdings nicht viel geändert. Frank fühlt sich nicht wohl und bleibt im Hotel. Wir fahren daher etwas später los und wollen auch früher wieder zurück sein. Bevor wir nach Sauraha aufbrechen wird nochmal Geld abgehoben – wenn ich nicht meinen PIN-Code vergessen hätte! Außerdem wird Domi noch mit ausreichend Süßigkeiten versorgt. Und diese wirken Wunder. Sie übernimmt zusätzlich ohne Probleme Franks Position. In Zukunft müssen wir wohl immer etwas Schokolade dabei haben.
Wir brechen wirklich um 14:30 vom Eden Hotel auf. Wollen aber noch kurz zum Jungle Adventure Hotel, um die anderen Nester anzuschauen. Gerade als wir dort ankommen, trifft auch eine neue Kolonie Bienen ein. Wir können das gesamte Spektakel auf Video aufnehmen. Wirklich ein tolles Erlebnis einen solchen ankommenden Schwarm zu erleben. Zusätzlich dürfen auch noch die Tanzaufführungen der Leute filmen, die anlässlich des Festivals von einem Haus zum anderen ziehen. Natürlich wollen sie dafür Geld haben, aber Gerald ist ja spendabel!
Auf der Rückfahrt probieren wir dann noch einen „Shortcut“ durch ein Naturschutzgebiet (2000 Lakes) aus. Der Wald ist dort ist wirklich schön, was man von der Straße – oder besser gesagt Weg – nicht behaupten kann. Unserem Fahrer ist das unbehagen anzusehen und er war sichtlich erleichtert als wir wieder im Hotel waren. Unser Shortcut hat uns ca. 1,5h gekostet. Aus unserem kurzen Tag ist wieder mal nichts geworden. Aber das kennen wir ja schon von unserem „Relax-Tag“!

Der Tag des Hundes

Der zweite Tag des Festivals und somit der Ehrentag des Hundes. Zu erkennen an den Blumenkränzen, die die Hunde um den Hals tragen.
Bei uns steht wieder ein Beobachtungstag auf dem Programm. Gerald versucht sich als tapferes Schneiderlein und versucht seine Einbahnstraße noch weiter zu optimieren. Eine Massenflugaktivität können wir mit unseren Kameras aufzeichnen. Diesmal auch mit Vor- und Nachlauf. Thomas versucht seine Seilbahn zu montieren. Mich wundert immer, wie man all die Gerätschaften an nichts montieren kann. Aber Thomas ist kreativ und er findet immer eine Möglichkeit. Auch wenn es ein paar kleinere Problemchen gibt, funktioniert am Abend die Seilbahn einwandfrei. Noch die letzten Sonnenstrahlen für ein paar Aufnahmen nutzen und dann geht es zurück nach Bharatpur. Überall in den Dörfern hängen Lichterketten und vor den Haustüren wird ein Symbol aufgemalt. Überall über hört man Feuerwerkskörper. Übermorgen wird das Neujahr gefeiert!

Der Tag der Krähe

Heute beginnt Tihar, das Fest des Lichtes. Am heutigen Tag wird die Krähe verehrt. Morgen ist dann der Hund dran und anschließend werden die Kühe verehrt, gefolgt vom Neujahrstag. Am letzen Tag werden die Brüder von ihren Schwestern geehrt, indem ihnen Tika auf die Stirn malen.

Überall werden schon Girlanden und Lichterketten montiert. Wir gehen aber trotzdem unserer Arbeit nach und fahren wie gewohnt nach Sauraha um unsere Bienen zu beobachten. Das Aufbauen der Geräte klappt schon wie am Schnürchen und Gerald ist mit der Konzeption einer Einbahnstraße für die Wespen beschäftigt. Vorallem mit der IR-Kamera gelingen uns einige tolle Aufnahmen. Konvektionslöcher im Nest können damit sehr gut beobachtet werden und die Erregtheit der Bienen vor der Attacke!!! Selbst Thomas geschwollene Hand ist ein Highlight durch die IR-Kamera. Am Nachmittag fährt Gerald mit Madhu zum anderen Hotel. Dort sind mittlerweile elf Kolonien angekommen. Eine kann er fotografisch von Beginn an bei ihrer Ankunft dokumentieren. Alles in allem ein erfolgreicher Tag, wenn jetzt noch die Wespen mitspielen würden!!!!

Wespentransfer

Den heutigen Tag beginnen wir eine halbe Stunde früher als sonst. Wir wollen die Wespen so schnell wie möglich zu unseren Bienen bringen. Aber nicht ohne zu frühstücken, auch wenn einige von uns darauf verzichten müssen, um die ausgebüchsten Wespen wieder einzufangen.
Der Korb mit den Wespen wir ca. drei Meter entfernt von den Bienen aufgestellt. Die Flugroute der Wespe wird mit Leinentüchern so geführt, dass sie in Richtung Bienennest fliegen müssen. Momentan zeigen weder die Wespen, noch die Bienen Interesse für einandern. Thomas versucht die Wespen durch Fütterungen mit Apis dorsata auf den Geschmack zu bringen. Momentan noch ohne Erfolg. Daher gehen wir zur Datenaufnahme durch Reizung mit deiner Dummy-Wespe und einer echten Wespe über. Die Reaktion der Bienen ist teilweise so stark, dass sich Thomas wieder ein paar Stiche einfängt. Gut, dass wir ihn für solche Arbeiten haben!!!!

Wespenjagd

Da es gestern mit dem Wespennest nicht geklappt hat, schauen wir uns heute nach ein paar Alternativen um. Als erstes geht es zum Besitzer des Hotels. Er hat im Garten ein schönes Nest. Aber wir wollen uns trotzdem noch nach anderen Nestern suchen. Ein Hotelangestellter fährt mit uns nach Meghauli, denn sein Vater soll ebenfalls ein Wespennest im Garten haben. Der Weg nach Meghauli ist lang und beschwerlich, dafür aber sehr schön. Leider müssen wir feststellen, dass es sich bei den vermeintlichen Wespen um Honigbienen (Apis cerana) handelt. Der wilde Stock in einer Reistruhe wird natürlich trotzdem ausgiebig dokumentiert! Auf dem Rückweg fragen wir ständig nach Wespen, aber leider ohne Erfolg. Immer wieder hört man nur, dass die Nester ausgeräuchert und die Larven gegessen wurden.
Da es zu spät war um nach Sauraha zu unseren Bienen zu fahren, wollten wir einen Relax-Nachmittag einschieben. Vorher aber noch einen kurzen Abstecher zu den Wassertürmen nach Rampur um die Apis dorsata Nester anzuschauen. So ging der ganze Nachmittag flöten und wir hatten auch noch Stress um etwas zu essen zu bekommen, weil wir ja um 17 Uhr das Wespennest „ernten“ wollten. Das Nest war nicht so einfach zu pflücken wie wir uns das vorgestellt hatten. Es hing gut 2,5 Meter hoch in einem Baum, mit dem es gut verbaut war. Der Baum mußte einige Zweige opfern und Thomas einige Stiche einstecken. Aber letztendlich gelang es uns doch, dass Nest vom Baum zu lösen und mitzunehmen. Mal sehen, wie es den Wespen morgen in Sauraha gefällt.

Fotosession

Auf dem Weg nach Sauraha sind wir an Reisfeldern stehen geblieben um einige Fotos zu machen. Dieses Vorhaben ist natürlich ausgeartet und wir haben mehr als eine Stunde dort mit Fotos und Videoaufnahmen verbracht.
Dadurch sind wir erst sehr spät im Hotel Eden angekommen, wo wir erst mal Mittagpause gemacht haben. Danach haben wir auch Zeit für die Datenaufnahme gefunden, wobei uns die Stromversorgung immer wieder ein Schnäppchen geschlagen hat…trotz UPS!!!!
Für das Abendprogramm haben wir uns die Umsiedelung des Wespennestes vorgenommen. Gerade als wir mit dem Herunterschneiden des Nestes beginnen wollten, wurden wir zurückgepfiffen. Trotz vorheriger Absprache wollten die Hotelbesitzer nun Geld von uns haben. 20.000 Rupien (ca. 200 €). Wir haben darauf hin das Feld geräumt! Wir wären gerne bereit gewesen, einen kleinen Beitrag für diese Nest zu leisten, aber diese Forderung war einfach nur unverschämt! In unserem Hotel angekommen, erfuhren wir vom Chef, dass er auch ein Nest in seinem Garten hat. Das werden wir uns anschauen und vielleicht können wir ja dieses mitnehmen.

Wir feuern aus allen Rohren

Der heutige Tag hat ganz ruhig begonnen. Wir sind herumgefahren und haben nach Wespen Ausschau gehalten. Ein Nest haben wir ja schon gesehen, wir durften es aber nicht mitnehmen. Heute haben wir endlich die Erlaubnis bekommen, dass Nest demnächst umzusiedeln.
Wir waren also erst spät in Sauraha im Hotel Eden bei unseren Bienen. Aber dafür haben wir fast alle Kameras aufgebaut, die wir haben. Das Nest wurde mit sechs verschiedenen Kameras unter Beschuß genommen. Demnächst müssen wir noch Personal einfliegen lassen, um die restlichen Kameras zu bedienen!!! Hat aber alles super geklappt und die Aufnahmen sind wunderbar gelungen, obwohl es heute den ganzen Tag bewölkt war und dadurch die Lichtverhältnisse nicht optimal waren.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Eine Woche ist jetzt schon vorbei!

Viel Lärm um nichts

Am heutigen Tag hatten wir viel vor. Wir wollten Wespen aus einem nahegelegenen Wald übersiedeln. Gleich in der Früh, das wurde gestern Abend demokratisch beschlossen! Wie wir dann aber erfuhren, befindet sich dieses Nest in einem Naturreservat und darf deshalb nicht entfernt werden. So starteten wir zumindest mal die Aufnahmen mit den 3D-Kameras. Gegen 15 Uhr erwarteten wir denn Massenausflug unserer Bienen. Aber wie schon gestern wollten sie leider nicht mitspielen. Diesmal verzichteten sie ganz auf ihren Massenflug.
Gerald war in der Zwischenzeit mit Madhu und unserem Fahrer auf Wespensuche. Erfolgreich wie er uns anschließend berichtete. Wir haben uns die Zeit, nach dem Abbau bis zu seiner Ankunft, mit dem Fangen und Fotografieren von Gekkos vertrieben.

Fotosession

Der Großteil der Installstion ist abgeschlossen. Zeit für ein erstes Fotoshooting. Gefilmt wird ja eh schon die ganze Zeit, um alles dokumentarisch festzuhalten.
Aber so ein Fotoshooting muß auch genau geplant sein: „Wie platziere ich meinen Slave-Blitz?…“ Am besten funktioniert es dann aber doch nach der unkonventionellen Methode und mit ein wenig Kreativität.
Aber auch die Bienen können ihrem Schicksal nicht entrinnen. Auch sie werden als Fotomodels rekrutiert! Allerding wissen sie sich auch zu helfen und verzichten kurzerhand auf ihren Massenflug. Der wird dann um 15 Uhr und 1500 Fotos später nachgeholt, als wir die 3D-Kameras montieren!!! Naja, so spielt die Natur!

Unseren ersten Bienenstich haben wir auch schon zu verzeichnen! Und ich rede dabei nicht von einer Mehlspeise!

Heimwerken für Zoologen

Heute steht der Aufbau des Grundgerüsts auf dem Programm. Zuerst wollen wir aber noch eine Leiter besorgen – aus Alu, weil nicht zu schwer und trotzdem stabil. Um die vier Meter lang sollte sie auch sein. Natürlich bekommt man soetwas nicht in Bharatpur. Wir könnten uns aber eine aus Amerika liefern lassen!!! Egal, Bambus bekommen wir überall und wir bauen uns selbst eine Leiter! Zu unserem Erstaunen hat der Hotelbesitzer bereits eine aus Stahl aufgetrieben. Nicht ganze vier Meter lang, aber die wird mit Bambus verlängert. Wir sind die Attraktion in der Lodge, als wir versuchen, die meterlangen Bambusstangen über die Balkone aufs Dach zu bekommen. Aber es gelingt, ganz ohne Verletzungen!! Der Rest ist für uns Handwerker reinste Routine. Wir sind mittlerweile Meister im Verknoten von Bambus. Alles läuft wunderbar und wir sind auch noch gut in der Zeit, so dass wir uns ohne Bedenken eine Bier-Auszeit und ein paar Samosas genehmigen können. Morgen können wir dann die 3D-Kameras einrichten und ausprobieren.
Der heutige Tag war sehr anstrengend, aber dafür haben wir auch viel geschafft!